Fleischmann – H0-Modelle aus Nürnberg

Das 1887 von Jean Fleischmann gegründete Unternehmen Fleischmann hat seinen Hauptsitz zwar nicht nicht mehr in der fränkischen Hauptstadt Nürnberg, aber der neue Firmensitz Heilsbronn liegt nicht weit davon entfernt.

Fleischmann gehört neben Märklin, Roco und Piko zu den großen deutschen Herstellern von H0-Modelleisenbahnartikeln. Seit Neuestem sind aber Roco und Fleischmann in der Modelleisenbahn Holding GmbH vereint.

Am Anfang produzierte Fleischmann verschiedenes Blechspielzeug. Ab 1938 kamen dann, nach der Übernahmen des Herstellers Doll & Co., Modelleisenbahn der Spur 0 und Dampfmaschinen dazu. Ab Ende des selben Jahres begann man bei Fleischmann auch eigene Modellbahnartikel zu entwickeln.

Nachdem nach dem Zweiten Weltkrieg die Produktion von Spielwaren wieder aufgenommen werden konnte, versuchte Fleischmann ab 1949 ein Zwei-Leiter-Sytem in der Spurweite 0 zu etablieren. Das gelang nicht, weil ab 1952 Modelleisenbahnen der Spur H0 so erfolgreich waren und den Modellen der großen Spur Marktanteile abrang. Fleischmann versuchte im Segment der Spur H0 mit den Maßstäben 1:82 und 1:85 Fuß zu fassen, baute aber dann auf den allgemein gültigen Maßstab von 1:87.

Seit 1969 gibt es das Piccolo-Sortiment für die Spur N bei Fleischmann. Bis 1989 stellte die fränkische Firma ein Konkurrenzprodukt zur Autorennbahn von Carrera her, konnte sich aber damit nicht auf Dauer durchsetzen.

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Verschiedene H0-Triebfahrzeuge von Fleischmann und der typische Fleischmann-Schriftzug

Im Bereich der Spur H0 bietet Fleischmann ein umfassendes Sortiment an Produkten an. Diese sind teilweise noch auf sehr alte Entwicklungen zurückzuführen – zu erkennen an den früher verwendeten Maßstäben.

Für das Drei-Leiter-System gibt es im Gegensatz zu anderen Herstellern wenig Produkte im Programm.

Wer seine Modelleisenbahnanlage mit Fleischmann-Gleisen ausstatten möchte, kann auf das bewährte H0-Profi-Gleis zurückgreifen. Das Profi-Gleis ist für das Zwei-Leiter-System verwendbar und besitzt eine Bettung. Das Gleissystem besitzt viele Teile, die frei kombinierbar sind. Es gibt sogar ein Gleis, dass zwischen 80 und 120mm frei einstellbar ist.

Im Digitalbereich hat Fleischmann im Jahre 1986 das System FMZ auf den Markt gebracht. Durchgesetzt hat sich dieses System nicht, weil es  inkompatibel mit anderen Systemen war und die Fahrzeuge nicht einmal auf analogen Modellbahnanlagen eingesetzt werden konnten. Twin-Center und die dazugehörigen Twin-Decoder erweiterten dann den Radius einer digitalen Mehrzugsteuerung von Fleischmann, da man außer den FMZ-Fahrzeugen auch herkömmliche DCC-Loks steuern konnte. Die Twin-Decoder sorgten dafür, dass die Triebfahrzeuge auch auf DCC-Anlagen benutzt werden konnten. Fleischmann hat aktuell kaum noch Fahrzeuge mit der FMZ-Technik im Programm. Durch den Zusammenschluss mit Roco ist eine Eigenentwicklung von Fleischmann verschwunden: der Profi-Boss. Das ehemalige Konkurrenzprodukt zur MultiMaus von Roco ist innerhalb des neuen Firmenverbands durch die MultiMaus ersetzt worden.

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